Die größten Schuldenfallen von Jugendlichen, deren Gründe und mögliche Auswege

Verschuldung ist nicht nur bei Erwachsenen verbreitet, sondern es nehmen auch die Schulden bei Jugendlichen immer mehr zu. Ein solches Abgleiten von Jugendlichen in die Schuldenfallen kann man ihnen aber nur bedingt vorwerfen, denn oft fehlt es am finanziellen Grundwissen.

Dieses wird nicht in Schulen unterrichtet und nur teilweise zu Hause, da selbst die Eltern oftmals finanziellen Irrtümern aufsitzen. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Fragen behandelt, wie Schulden bei Jugendlichen entstehen und wie diese Schuldenfallen am besten zu vermeiden sind.

Ursachen für Schulden bei Jugendlichen

Gründe für vermehrte Schulden bei Jugendlichen sind einerseits immer neue Wege der Unternehmen, junge Kunden schon früh in ihre Abhängigkeit zu bringen. Andererseits kommt dazu auch das damit verbundene Absinken der Hemmschwelle, Schulden einzugehen.

Das kann etwa in Form von Handyverträgen, Ratenkäufen von Unterhaltungsmedien oder Abonnements im Internet sein. Oft fehlt dabei das finanzielle Grundverständnis. Wer nie einmal ausgerechnet hat, wie sich Zinsen und Zinseszinsen über die Zeit entwickeln, der sieht kaum Unterschiede zwischen linearem und exponentiellem Wachstum und trifft folgenschwere Entscheidungen. Deshalb verlängern wir jeden Monat und jedes Jahr unseren Kreditvertrag. Wir glauben, es schon irgendwann zurückbezahlen zu können und so beginnen bereits die Schulden bei Jugendlichen.

Kredite und deren Unterscheidung

Wenn wir von Verschuldung sprechen, dann meint dies die Aufnahme eines Kredites, den wir irgendwann zurückzahlen müssen. Man unterscheidet dabei zwischen Investitionskredit auf der einen Seite und Konsumkredit auf der anderen.

Mit dem Investitionskredit kauft man Güter und Vorhaben, welche später einen Ertrag bringen, der höher ist als der Kredit selbst. Das kann zum Beispiel der Kauf einer Wohnung sein, die man dann vermietet. Der Investitionskredit kann bei guter Planung sehr sinnvoll sein.

Mit dem Konsumkredit kauft man dagegen in aller Regel Sachen, die entweder verbraucht werden oder zumindest an Wert verlieren. Das Geld ist also danach praktisch „weg“. Diese Art von Kredit gilt es zu vermeiden, denn er führt direkt in die Schuldenfalle und sind die Hauptursache für Schulden bei Jugendlichen!

Klassische Beispiele für Schulden bei Jugendlichen

Oft hören wir, dass jemand in neue Möbel oder in ein Auto investiert habe. Sofern es jedoch nicht gerade ein Firmenwagen ist, schafft ein Auto aber mehr Kosten, als es finanziell einbringt. Dazu gehören Treibstoff und Versicherung, aber auch der oft unterschätzte Wertverlust. Ein Kredit für ein Privatauto ist daher meist ein Konsumkredit.

Weitere Beispiele sind teure Urlaube und im Extremfall auch Zigaretten und Alkohol. Für Schulden bei Jugendlichen ist auch oft das Thema Mode verantwortlich, denn wer sich nicht mit bestimmten Markenklamotten kleidet, der gehört einfach nicht zur Gruppe. Natürlich sind Dinge wie Kleidung wichtig, man sollte sich aber immer fragen, ob man sie so dringend braucht, dass ein Kredit dafür nötig ist.

Einen Kredit als solchen zu erkennen ist nicht immer leicht und damit sind auch die Kosten nicht immer sofort erkennbar. Meist ist ein Ratenkauf nämlich ebenso mit Zinsen versehen und die liegen weit über einem gewöhnlichen Bankkredit. Es kann also sein, dass bei einem unüberlegten Ratenkauf anstatt fünf Prozent pro Jahr auch mal acht bis zehn Prozent pro Monat anfallen können!

Konsequenzen (zu) hoher Schulden bei Jugendlichen

Jetzt sag man sich vielleicht: „Ach, Ich schnalle den Gürtel dafür später einfach ein bisschen enger!“ Das geschieht in Wahrheit aber kaum. Wer nämlich die Disziplin hat, in Zukunft zu verzichten, der hätte sich meist von vornherein nicht in diese Lage gebracht. Dabei ist es gerade für Schulden bei Jugendlichen gefährlich. Wer nämlich bereits in der Schule Schulden ohne ein eigenes Einkommen anhäuft, der wird eher zur Arbeit gezwungen sein, als eine Universität zu besuchen.

Bei schlechten Zukunftschance steigt die Tendenz zu Stress oder Depression und Alkohol und Zigaretten werden verlockender, welche viel Geld kosten. Danach kommt eine eigene Wohnung und entsprechende Möbel. Mit dem Traumpartner stehen dann Urlaube, eine größere Wohnung und (spätestens dann) ein Auto an. Sobald ein Kind da ist, steigen die Kosten nochmal.

Wir glauben, dass wir unsere Kosten in Zukunft einfach geringer halten können, aber in Wahrheit steigen sie stetig. Damit werden aus Schulden bei Jugendlichen schnell Schulden bei Erwachsenen, denn wer bereits früh kaum Wahlmöglichkeiten hat, wird immer schneller in die Schuldenfalle gezogen.

Ausweg aus der Schuldenfalle

Das erste und beste Mittel gegen Schulden bei Jugendlichen ist immer Prävention. Eltern müssen sich schon früh darum kümmern, dass das Kind keine Schulden eingeht und auch versteht warum.
Verzicht braucht Disziplin, aber diese steht in keinem Verhältnis zu der späteren Abhängigkeit und Eingeschränktheit des eigenen Lebens.

Wer weiß, dass die meisten Investitionen langfristig etwa sieben bis acht Prozent einbringen, der wird schnell verstehen: Es gibt keine bessere Investition, als das Zurückzahlen eines Kredites, für den man über 10 Prozent Zinsen bezahlt! Wer also Schulden bei Jugendlichen vermeiden will, sollte prüfen, ob die Dinge wie ein teurer Handyvertrag wirklich nötig sind.

Einerseits muss man also seine Ausgaben reduzieren. Andererseits sollte möglichst viel vom eigenen Einkommen dazu genutzt werden, die Schulden zurückzuzahlen, um nachher in Freiheit leben zu können.

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